Buchhaltung & Steuerberater Kosten: Preise, Einflussfaktoren & Spartipps

Buchhaltung & Steuerberater Kosten: Preise, Einflussfaktoren & Spartipps
Written by Sven Perlberg
4 Min
06 08 2025

Wie hoch sind eigentlich die Kosten für die Buchhaltung? Diese Frage stellen sich viele Unternehmer, Selbstständige und Gründer – besonders dann, wenn sie ihre Buchführung auslagern möchten oder Unterstützung durch einen Steuerberater in Anspruch nehmen wollen.

Fakt ist: Die Kosten für Buchhaltungsarbeiten variieren stark. Sie hängen ab von der Unternehmensgröße, der Anzahl der Buchungssätze, der gewählten Abrechnungsform (Stundensatz oder Pauschale) und davon, ob ein Buchhalter oder ein Steuerberater beauftragt wird. Wir erklären, worauf Sie bei der Kalkulation achten sollten, welche Buchhaltungskosten realistisch sind – und wie Sie mit digitalen Lösungen bares Geld sparen können.

Warum sich Buchhaltungskosten unterscheiden

Wie hoch die Kosten für die Buchführung tatsächlich sind, lässt sich gar nicht so pauschal sagen – aus mehreren Gründen. Besonders entscheidend sind die Art der Dienstleistung, die Unternehmensform und der Umfang der Buchführung – und die Frage, ob die Abrechnung des Buchhalters auf Stundenbasis oder im Rahmen einer Pauschale erfolgt. 

Welche Abrechnungsmodelle sinnvoll sind, hängt zudem im Wesentlichen von der Unternehmensgröße ab. Einzelunternehmen oder Freiberufler bevorzugen oft einfache Pauschalmodelle für Steuerberater und Buchhalter. Größere GmbHs oder Konzerne setzen häufig auf Inhouse-Lösungen, individuelle Abrechnung nach Zeitaufwand oder Gebührenordnung. 

Weitere Kostenfaktoren sind die Qualität der Belegerfassung und der effiziente Einsatz digitaler Tools, die für höhere Effizienz und Genauigkeit sorgen können.

Buchhaltung-Kosten pro Stunde im Überblick

Wer seine Buchführung nicht selbst erledigen will oder kann, hat die Wahl zwischen einem freien Buchhalter oder einem Steuerberater. Die Stundensätze variieren stark – abhängig von Qualifikation, Region und Art des Unternehmens.

Durchschnittliche Stundensätze:

Dienstleister Durchschnittlicher Stundensatz Bemerkung
Buchhalter 50–70 € Für einfache Buchführung, keine Steuerberatung
Steuerberater 150–300 € Beratung inklusive Steuerrecht & Jahresabschlüsse

Neben der Fachrichtung spielt aber auch der Mandantentyp eine Rolle. Bei Unternehmen mit vielen Geschäftsvorfällen fällt folgerichtig auch ein großer Aufwand für die Buchhaltung an, der vergütet werden muss. Im Gegensatz dazu müssen Solo-Selbstständige nur wenige Buchungssätze schreiben – und können ihre Buchhaltung dadurch günstiger auslagern.

Monatliche Buchhaltungskosten

Die Kosten der Buchhaltung pro Monat hängen also stark von der Anzahl der Buchungssätze, der Abrechnungsform und dem gewählten Dienstleister ab. Viele Anbieter berechnen ihre Leistungen dementsprechend nach Beleganzahl – ein Modell, das besonders für Kleinunternehmer oder Start-ups gut planbar ist.

Typische Preisbeispiele für externe Buchhaltungsdienste:

  • Kosten pro Buchungssatz: etwa 0,90 € bis 1,20 € je Beleg
  • Pauschalangebote für Kleinunternehmen: ab 45 €/Monat (für bis zu 50 Belege)
  • Umsatzabhängige Monatspauschalen: z. B. 50–200 €/Monat bei Jahresumsätzen unter 100.000 €

Wichtig zu wissen: Je besser die Unterlagen vorbereitet sind, desto günstiger wird die Buchhaltung. Eine vollständige Dokumentation führt dazu, dass der Aufwand des Dienstleisters geringer wird, da Geschäftsvorfälle sich schneller und klarer erfassen lassen. 

Für wachstumsorientierte KMU und GmbHs kann sich auch ein hybrides Buchhaltungsmodell lohnen: einfache Buchungsvorgänge wie die Belegerfassung können intern und mit Hilfe digitaler Software erledigt werden, während komplexere Sachverhalte an einen Steuerberater oder spezialisierten Buchhalter gehen.

Kosten beim Steuerberater für Buchführung

Die Kosten für einen Steuerberater für die Buchhaltung orientieren sich in vielen Fällen an der Steuerberatervergütungsverordnung (StBVV). Diese Regeln legen genau fest, wie viel ein Steuerberater für bestimmte Leistungen verlangen darf. Der Vergütungssatz ist abhängig vom Jahresumsatz des Unternehmens – dem sogenannten “Gegenstandswert”- und dem Umfang der Arbeit. 

Laut StBVV gibt es also keine festen Kosten für den Steuerberater, sondern einen Gebührenrahmen in sogenannten “Zehnteln der vollen Gebühr”. Der Rahmen bewegt sich zwischen 2/10 und 12/10, in dem Steuerberater ihre Preise je nach Aufwand und Komplexität berechnen können. Der Durchschnitt liegt etwa bei 7/10 der vollen Gebühr.

Beispielrechnung Steuerberaterkosten

  • Jahresumsatz Unternehmen: 165.000 €
  • Volle Monatsgebühr (10/10): ca.etwa 231 €
  • Durchschnittlicher Satz (7/10): ca.zirka 162 € pro Monat
  • Jahreskosten: Rund 1.944 € netto für die laufende Buchführung und Kontierung der Belege.

Anwendungsfälle und Preisschwankungen: 

  • Bei einfachen Fällen (etwa bei Einzelunternehmen mit wenigen Buchungen) liegt der Satz oft nur bei 2/10–4/10
  • Bei komplexen GmbHs mit vielen Geschäftsvorfällen, mehreren Konten oder hohem Beratungsbedarf steigt der Satz auf 10/10 oder mehr auf bis zu 12/10

Wichtig: Ein Steuerberater für die Buchhaltung kann nicht nur für eine Entlastung in der Verwaltung sorgen, sondern auch rechtliche Sicherheit, korrekte Umsatzsteuervoranmeldungen und strategische Beratung gewährleisten. Diese Mehrwerte gleichen die Kosten langfristig oft aus.

Typische Pakete und Kombiangebote

Viele Steuerberater und Buchhaltungsfirmen bieten heute Paketpreise an, die mehrere Leistungen rund um die Buchführung bündeln. Solche Pakete sind besonders für Selbstständige, KMUs oder GmbHs attraktiv, da sie Planungssicherheit und oft einen günstigeren Gesamtpreis bieten als Einzelabrechnungen.

Typische Bestandteile solcher Kombiangebote:

  • monatliche Finanzbuchhaltung
  • Erstellung der Umsatzsteuervoranmeldung
  • betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA)
  • jährlicher Abschluss oder EÜR
  • gelegentliche Beratungsgespräche

Digitale Anbieter wie Kontist, Finom oder sevDesk kooperieren dabei häufig mit Steuerkanzleien und bieten alles aus einer Hand – inklusive Buchhaltungssoftware, Belegerfassung per App und automatischer Verbuchung.

Kombinierte Tarife sind die häufigste Methode, wenn Unternehmen ihre Buchhaltung auslagern. Die Pakete sind in der Regel – je nach Dienstleister und Spezialisierung – flexibel auf die Bedürfnisse von Firmen angepasst. Software, Reporting und Lohnbuchhaltung sind Zusatztarife, die je nach Bedarf ergänzt werden können.

Zwei konkrete Paketbeispiele:

– Solo-Selbstständiger, 70.000 Euro Jahresumsatz mit Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR)

  •  50–80 Buchungen pro Monat
  • Pauschale: 90–120 €/Monat
  • Enthalten: Finanzbuchhaltung, USt-Voranmeldung, EÜR, 1x/Jahr Steuerberatungsgespräch

– GmbH im Mittelstand, 1 Millionen Euro Jahresumsatz mit Lohnbuchhaltung

  • 150–250 Buchungen pro Monat
  • Pauschale: 300–500 €/Monat
  • Enthalten: Doppelte Buchführung, USt-Voranmeldung, BWA, Jahresabschluss, digitaler Belegaustausch, Lohnbuchhaltung 

Beispielrechnung: Was kostet Buchhaltung im Monat?

Nach dem Blick auf die  Kosten für einen Steuerberater schauen wir uns nun ein Rechenbeispiel für einen Buchhalter an und welche monatlichen Kosten dafür anfallen können. 

Ausgangssituation:
Wir nehmen an, dass ein Einzelunternehmer rund 100 Buchungen (jeweils 1 Buchungssatz) im Monat und einen Jahresumsatz von 60.000 € aufweist.

Leistung Preis/Monat
Finanzbuchhaltung (100 Buchungen) 80 €
Umsatzsteuervoranmeldung 20–30 €
Jahresabschluss (monatlich aufgeteilt) 50–70 €
Gesamt (geschätzt): 150–180 €

Ergänzung: Die monatlichen Kosten für die Buchhaltung steigen entsprechend an, wenn Sie zusätzlich internationale Geschäftsvorfälle oder Löhne verbuchen müssen. Einen detaillierten Überblick über die Kostenfaktoren geben wir im nächsten Abschnitt. 

Faktoren, die die Buchhaltungskosten beeinflussen

Die Kosten für Buchhaltungsarbeiten lassen sich, wie bereits erwähnt, nicht pauschal beziffern. Denn je nach Art, Größe und Organisation variieren Aufwand und somit auch der Preis.

Wichtige Einflussfaktoren auf die Kosten von Buchhaltung und Steuerberater:

  • Unternehmensgröße und Umsatz: Je mehr Geschäftsvorfälle, desto höher die Zahl der Buchungssätze und der Aufwand für die Finanzbuchhaltung.
  • Rechtsform: Eine GmbH verursacht meist höhere Kosten als ein Einzelunternehmen – etwa wegen der Pflicht zur doppelten Buchführung oder Jahresabschlusspflicht.
  • Belegqualität & Vorbereitung: Wer Belege vorsortiert, digitalisiert und korrekt beschriftet einreicht, reduziert den Zeitaufwand und damit die Kosten für einen Steuerberater.
  • Branche & Komplexität: Branchen mit vielen Sonderfällen (wie etwa Bau, Gastronomie) benötigen oft mehr Abstimmungen.
  • Beratungsbedarf: Wer regelmäßig Rückfragen hat oder steuerlich begleitet wird, zahlt mehr – bekommt dafür aber auch zusätzliche Leistung.

So sparen Sie Kosten bei Buchhaltung & Steuerberater

Da die Kosten für die Buchhaltung immer variieren, gibt es auch viele Stellschrauben, um sie zu reduzieren.

Die besten Spartipps bei der Buchhaltung im Überblick:

  • Digitale Tools nutzen: Mit Buchhaltungssoftware lassen sich Belege automatisiert sortieren, Workflows vereinfachen und Fehlerquellen minimieren. Auch KI in der Buchhaltung kann zu einem erheblichen Effizienzgewinn führen.
  • Belege vorbereiten: Sortierte, gut benannte und digital eingereichte Unterlagen reduzieren den Buchungsaufwand – besonders in Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern.
  • Wenn möglich: Pauschalen vereinbaren: Monatspauschalen bieten gegenüber Einzelabrechnungen oft einen besseren Preis, weil sie wiederkehrende Aufgaben effizient bündeln und klare Kostenstrukturen schaffen. 
  • Aufgaben aufteilen: Routinetätigkeiten wie das Kontieren oder Hochladen von Dokumenten können intern erledigt, die Steuerberatung aber ausgelagert werden.
  • Anbieter vergleichen: Je nach Region und Spezialisierung gibt es deutliche Preisunterschiede –ein Vergleich vergleichen lohnt sich.

Fazit: Kosten in der Buchhaltung und Steuerberatung sind variabel und hängen von vielen Faktoren ab – einige davon können Sie aktiv beeinflussen. Besonders der digitale Aspekt bietet konkretes Sparpotenzialfür Steuerberatungskosten. Mit TaxDome sparen Kanzleien im Schnitt über 18.000 $ pro Mitarbeiter und Jahr, indem manuelle Aufgaben entfallen, Abläufe schneller werden und Fehler minimiert werden. Fordern Sie jetzt eine Demo an und testen Sie unverbindlich, wie TaxDome Ihre Buchhaltung einfacher, schneller und effizienter macht. 

Sven Perlberg
Sven Perlberg

Sven ist ein in Berlin ansässiger professioneller Content Creator, Autor und Übersetzer. Bei TaxDome spezialisiert er sich darauf, komplexe Steuerkonzepte für die DACH-Region verständlich zu machen. Er verwandelt technische Informationen in klare, praktische Inhalte, die Unternehmen und Fachleute dabei unterstützen, sich sicher durch Steuerthemen zu navigieren.

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